OFFENBARUNGEN DURCH CORONA WERDEN WEITER IGNORIERT

Es ist wieder Spargelzeit. Rund 6000 Erntehelfer – vorwiegend aus dem osteuropäischen Raum – sind wieder für die Verbraucher hier bei der Arbeit. Es gibt weiterhin Beschäftigung unter dem Mindestlohn, zweifelhafte Pausenregelung und Fehler in Arbeitszeitabrechnung. Auch bei der Unterkunft  hat sich nicht viel geändert. Die einmal mit viel Geschrei offengelegten Probleme bleiben weiter ungelöst. Darüber hinaus arbeiten  172 000 Beschäftigte in MV unter dem Mindestlohn von 12,27 € pro Stunde und müssen mit Hartz4 aufstocken. Nach einer Studie der Uni Rostock geht die Gefahr der Verbreitung von Corona von der Mobilität der Menschen (also der etwas Reicheren) aus. Es wird also wieder in den Urlaub geflogen und auch AIDA verzichtet bei Kreuzfahrten inzwischen auf Corona-Tests.

DIE IMPFPFLICHT IM GESUNDHEITSSEKTOR MUSS AUCH ENDLICH FALLEN

Rund 6200 Beschäftigte – rund 5% – wurden den Gesundheitsämtern in MV mit ungeklärten Impfstatus gemeldet. Dazu kommen noch rund 830 Beschäftigte im Bereich der Hausmeister, Putzkräfte und Köche. Da die Personaldecke durch Corona-Erkrankungen auch bei den Geimpften schon sehr dünn ist, muss hier endlich auch diese Impfpflicht fallen, da sonst viele Einrichtungen ihren Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten können.

PANIKMACHE GEHT WEITER

Trotzdem geht die Bedrohung mit einer neuen „Welle“ weiter. Landeschefin Schwesig sieht besonders im Herbst eine neue, richtige Gefahr und Gesundheitsminister Lauterbach warnte öffenlichkeitswirksam vor einer neuen „Killervariante“ im Herbst. Der Virologe Schmidt-Chanasit wies das als unwissenschaftlich zurück. Das führe zu nichts, als zur Verunsicherung der Bevölkerung. Aber was treibt denn nun den Herrn Lauterbach? Mitte April wurde bekannt, dass rund 77 Mio. Impfdosen auf Lager liegen, davon 27,4 Mio. Dosen von Biontech, 40,2 Mio. von Moderna und 1,3 Mio. von Johnson&Johnson, sowie 700 000 von Novavax. Täglich werden rund 34 000 Dosen verimpft. Von diesen eingelagerten Dosen haben bis Ende Juni mindestens 11 Millionen Dosen das Verfallsdatum und im 3.Quartal sogar weitere 57 Millionen. Die müssen also noch an die Frau oder an den Mann gebracht werden. Der CDU-Politiker Sorge meinte, Herr Lauterbach sei in einem „Einkaufsrausch“ und verlangte die Aufstellung der Kosten, die dem Bund (und später uns allen) entstehen würden. Mitte April ging dann auch noch entsprechend ein Schreiben der Gesundheitsämter an die über 70-Jährigen, sich doch zum 2.Mal „Boostern“ zu lassen. In MV hatten bis dahin nur 2,7 % eine 4.Impfung erhalten.

MV hat 45 000 € für Juristen für die Erstellung des Lieferoptionsvertrages des Impfstoffes „Sputnik“ ausgegeben, der dann wegen einer europäischen Nichtzulassung nicht angestrebt wurde. Heute würde die Hürde aus politischen Gründen noch viel höher sein.  Bund und Länder haben sich nun darauf geeinigt, die Quarantänepflicht auf 5 Tage zu reduzieren. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert, dass Schnelltests nicht mehr kostenlos zu erhalten sein dürfen. Dagegen protestierten die Patientenschützer und die Krankenhausgesellschaft. „Nur Ignoranten können heute die Einstellung der Bürgertests fordern!“ Es gehe darum, weiter Informationen über die Entwicklung und Ausbreitung zu erhalten.

REGELUNGEN ENTFALLEN

Zu Ostern gab es bundesweit Lockerungen, nur in MeckPomm sollte Vieles verschärft bleiben. Da der Tourismus hier eine bedeutende Kapitalkraft ist (der Verband rechnete mit 300 000 Besuchern und 75%iger Auslastung), hatte die Landesregierung einige Lockerungen versprochen, hielt aber grundsätzlich an den für das Land bis zum 27.4. geltenden hot-spot-Regelungen fest. Diese wurden dann aber auch noch vom Oberverwaltungsgericht in Greifswald gekippt. Maskenpflicht bleibt daher nur noch In Krankenhäusern und Pflegeheimen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und G2 in Clubs.

NACH CORONA IST VOR DER NÄCHSTEN DAUERWELLE

Sobald die nächste Welle kommt, egal ob Influenza oder Corona, werden wieder Kampagnen gestartet werden, um überflüssige Impfstoffe loszuwerden. Es ist zu befürchten, dass es dabei bleibt und wieder mal die Vorerkrankten und alten Menschen allein gelassen werden. Für die anderen wird – soweit die Kriegsfolgen im Ukraine-Konflikt es zulassen – alles weitergehen wie bisher.

Wir – die Gruppe „jetzt Austauschen“ hält es dagegen für notwendig, jetzt und sofort mit einer neuen Vorsorgepolitik zu beginnen.

Dazu gehört: 

  • Verbesserung der Situation von Pflegekräften und Aufstockung des Personals
  • eine sorgfältige Analyse der Wirksamkeit von bisherigen Coronaschutzmaßnahmen
  • Aufbau eines verlässlich arbeitenden Datenmonitorings (Erfassung von Komorbidität, Impfstatus, Alterszusammensetzung etc.)
  • Anpassung der Testregime an internationale Standards
  • Aufbau von Schutzmaßnahmen für vulnerable Bevölkerungs- und Patientengruppen
  • Hygienekonzepte in Pflegeeinrichtungen unter Wahrung der persönlichen Bedürfnisse
  • Gleichberechtigte Berücksichtigung der sozialen und psychologischen Folgen jeglicher Maßnahmen neben den rein biologisch-epidemiologischen Faktoren.
  • Zukünftige Steuerung des Infektionsschutzgeschehens durch Sets von Parametern statt Einzelparameter (wie z.B. Melderate oder Hospitalisierungsrate)

Mit Corona leben lernen heißt zu akzeptieren, dass eine Auslöschung des Keims nicht möglich ist und immer wiederkehrende Herdausbrüche nicht zu vermeiden sind. In diesem Sinne sollten wir von unseren europäischen Nachbarländern lernen, die fast alle Beschränkungen im täglichen Leben aufheben, während unsere Kinobetreiber immer noch auf Tests der Ungeimpften bestehen müssen und die Hälfte der Sitze leer bleibt.

Für weitergehende Überlegungen und Konzepte sind die sogenannten Schrappe-Papiere zu empfehlen, die das politische Management der Pandemie kritisch und konstruktiv begleitet haben. Hier der Link zur aktuellen Stellungnahme. Von da aus findet man auch ältere Dokumente.

Link zur aktuellen Stellungnahme >>> DOWNLOAD PDF

TROTZ INFIZIERUNG WEITER ANSTECKBAR

Laut Experte Drosten kann man sich mehrmals anstecken. Er meint rund 10% der Infizierten haben sich bereits zweimal oder dreimal angesteckt. Aus Südafrika gibt es Untersuchungen, wonach sich Kinder bereits nach 30 Tagen erneut infiziert haben. Drosten geht weiter davon aus, dass bei einem überstandenen schweren Krankheitsverlauf auch die Antikörper stärker herausgebildet wären. 

SIND MANCHE MENSCHEN IMMUN?

Laut RKI sind rund 21 Mio. Menschen hier Deutschland bereits infiziert worden. In den letzten Wochen gab es fast täglich 300 000 Neuinfektionen. Neben der Genetik und dem Immunsystem spielt wohl auch die Blutgruppe eine Entscheidende Rolle. Das hat eine Forschungsgruppe der Universität Graz festgestellt. Sie haben festgestellt, dass Menschen mit der Blutgruppe 0 statistisch seltener erkrankt sind, als Menschen mit der Blutgruppe AB.

IMPFSTATUS IN MV

Laut Landesamt für Gesundheit und Soziales sind in MV bislang 88,7 % der Menschen ab 60 Jahren zweimal geimpft, geboostert sind 79%. Die insgesamt bislang zweimal Geimpften sollen ab Oktober als ungeimpft gelten.

QUARANTÄNE CHAOS

Vor der Abstimmung im Bundestag kam es zu einem Eklat um die Quarantäne-Regelung. 2 Tage vorher hatten sich die Gesundheitsminister der Länder und Lauterbach darauf geeinigt, dass sich ab 1.Mai mit Corona Infizierte selbst in 5 Tage Isolation begeben können, ohne die ohnehin schon belasteten Gesundheitsämter zu benachrichtigen. In einer Talkshow nahm aber Lauterbach das eigenmächtig wieder zurück. Auch das löste unter den Beteiligten große Kritik aus.