GESELLSCHAFT

KULTUR – ZITATE & EMPFEHLUNGEN – POLITISCHES


Nie wieder Krieg !

Nie wieder Krieg: Ein Beitrag zum Austauschen von Meinungen. Dabei sei an dieser Stelle für den gesamten Text klargestellt, dass dieser nicht als Rechtfertigung für den Einmarsch Putins in die Ukraine dient. Ein Krieg kann keine diplomatischen Lösungen ersetzen. Das gilt auch für Putin.

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Liebe in den Zeiten des Virus – ein Theatersück mit vier handelnden Personen

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Brecht aus – Die Ausnahme und die Regel

Nichts werde natürlich genannt
in solcher Zeit blutiger Verwirrung
verordneter Unordnung
planmäßiger Willkür‘

Bertolt Brecht – aus Die Ausnahme und die Regel, 1930–31


Brecht aus – Svenborger Gedichte

Nun zu Euch, Ärzte und Pfleger. Wir denken
Auch unter euch muss es etliche geben
Wenige vielleicht, aber doch etliche, die
Sich erinnern an die Verpflichtung denen gegenüber, die
Menschenantlitz tragen wie sie. Diese
Fordern wir auf, unsere Kranken zu unterstützen
In ihrem Kampf gegen die Krankenkassen und die
Gebräuche der Krankenhäuser
Die unterdrückte Klasse betreffend.
Wir wissen, dazu müsst ihr
Euch in Kämpfe verwickeln mit andern, den willfährigen Werkzeugen
Der Ausbeutung und des Betrugs. (…) Kämpft mit uns!

Berthold Brecht – aus Svendborger Gedichte, 1933–1938


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Auch Katzen können Corona kriegen !

Parabel

Heute fing mein Kater an zu husten. Das war neu und ich machte mir Sorgen. Hatte doch gerade erst in der Zeitung gestanden, dass Katzen auch vom Virus befallen werden können.

Unsere Ministerin betont, dass die Katzen nach derzeitigem Kenntnisstand keine Menschen infizieren können. Ich glaube meiner Ministerin, weil Ministerinnen so etwas wissen müssen.

Da ich selbst nun trotz diverser Kontakte mit Menschen aus anderen Bundesländern immer noch kerngesund bin, frage ich mich: Wo hat der Kater Corona her, wenn es denn Corona ist und ich gehe im Geiste alle Familien im Dorf durch. Wer hat den Virus verheimlicht, wer fährt immerzu nach Hamburg, wer küsst wen, wer hat mit 20 Leuten gefeiert, obwohl nur 11 erlaubt waren. Wo krieg ich die Namen her? Soll ich überhaupt noch mit jemandem Kontakt haben?

Jeder könnte meinen Kater infiziert haben. Jede und Jeder. Und jeder Kater von jedem könnte der Täter sein. Warum gibt es keine Kater-Corona-App?

Der Kater hustet. Ich versuche, ihm ein Fieberthemometer in den Po zu schieben, woraufhin er versucht, mir die Augen auszukratzen. Bestimmt ist es der Virus, der ihn so aggressiv macht. Aber wenn ich jetzt zum Tierarzt gehe und er ist coronaverseucht, muss ich ihn beim Gesundheitsamt melden. Das stand auch in der Zeitung. Meldepflicht für kranke Katzen. Aber was dann?

Muss er in Quarantäne? Muss ich in Quarantäne? Wie kriege ich jemals heraus, wer der Übeltäter war. Ich entscheide mich gegen einen Arztbesuch und beobachte die Symptome. Der Kater frisst nicht und hustet immer mehr. Am dritten Tag liegt er apathisch in der Ecke.

Es muss Corona sein. Alle haben Corona. Es gibt nur noch Corona. Coronagetestete, Coronainfizierte, Coronakranke, Cornagenesene und Coronatote. Ich beschließe, ihn in Frieden sterben zu lassen. Auf keinen Fall werde ich zulassen, dass er künstlich beatmet wird und nachher nur noch ein halber Kater ist. Zumal er ja auch schon ganz schön alt ist. Schließlich hat er sein Leben gelebt.

Am vierten Tag hustet er, würgt und spuckt mit Schwung ein Gewirr aus Vogelkrallen, Federn und Gras aus, springt auf, krächzt und stösst mich vorwurfsvoll an, weil sein Freßnapf leer ist. (im ersten Coronajahr verfasst)


Um 1960

„In der Schönen Neuen Welt war die Verteilung dieser mysteriösen Droge, die ich Soma nannte und deren Name jetzt von den Wallace Laboratories übernommen wurde (für etwas, das nicht annähernd so gut ist, könnte ich sagen), die Verteilung dieser Droge war eine der Planken in der politischen Plattform – sie war gleichzeitig eines der großen Machtinstrumente in den Händen der Zentralbehörde, und gleichzeitig war es eines der großen Privilegien der Massen, diese Droge nehmen zu dürfen, weil sie sie so glücklich machte.

Das war natürlich eine Fantasie, aber es ist eine Fantasie, die jetzt viel näher an der Realisierung ist, als ich dachte, als sie es damals sicherlich war. Und es scheint mir perfekt in den Karten zu stehen, dass es in der nächsten Generation oder so, eine pharmakologische Methode geben wird, um die Menschen dazu zu bringen, ihre Knechtschaft zu lieben und sozusagen eine Diktatur ohne Tränen zu produzieren. Eine Art schmerzloses Konzentrationslager für ganze Gesellschaften zu schaffen, damit den Menschen tatsächlich ihre Freiheiten genommen werden können, sie es aber eher genießen, weil sie von jedem Wunsch nach Rebellion abgelenkt werden – durch Propaganda, Gehirnwäsche oder Gehirnwäsche, die durch pharmakologische Methoden verstärkt wird.

Und das scheint mir die letzte Revolution zu sein.“

Aldous Leonard Huxley (1894–1963), britischer Schriftsteller · Quellenangabe >>>