20 JAHRE ALT ABER IMMER NOCH AKTUELL…

Die „Intifada“ erreicht die Metropole des Kapitalismus

Tausende Menschen sind den Anschlägen am 11.9.2001 in Amerika zum Opfer gefallen. Die Medien berichten in aufreißerischer Form über die Ereignisse. Die Inszenierungen der Hollywood-Katastrophenfilme wurde durch die Wirklichkeit übertroffen.

Wir betrauern die vielen Toten, die sinnlose Opfer einer unserer Meinung nach falschen politischen Strategie oder religiösem Fanatismus geworden sind. Wir gedenken gleichzeitig den täglichen Opfern des weltweiten Kapitalismus.

Die Anschläge sind Indiz dafür, dass die Widersprüche in der Welt des globalen Kapitalismus für die Herrschenden nicht beherrschbar sind und sie nun unmittelbar in ihrer „heilen Welt“ damit konfrontiert werden.

Nach dem Niedergang des „realen Sozialismus“ weltweit vor gut zehn Jahren, sah es für kurze Zeit so aus, als wenn der Kapitalismus seine ihm innewohnenden Widersprüche vergessen lassen könnte. Überall – besonders in der amerikanischen Wirtschaft – schossen die Zuwachsraten in die Höhe. Börsen-Spekulanten erzielten Rekordgewinne. Selbst das deutsche Kapital (falls es sich als solches überhaupt definieren lässt) hat sich an der Vereinnahmung der ehemaligen DDR nicht „verschluckt“ – wie es viele erwartet hatten.

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PARTEILICHE FLÜCHTLINGSPOLITIK – WIEDER EINMAL AUF DEM RÜCKEN DER MENSCHEN AUSGETRAGEN

Das kleine Dorf Upahl mit 508 Einwohnern im Nordwesten von MeckPomm hat es mit seinen Problemen bis in die Tagesschau und damit in die bundesweite Öffentlichkeit gebracht. Es geht um die Unterbringung von Flüchtlingen und der Umgang der Parteien damit.

Dauerthema ist die Unterbringung von Flüchtlingen einerseits aus dem Kriegsgebiet der Ukraine und andererseits besonders aus Syrien und Afghanistan, verschärft durch die Kriegsfolgen dort und dann noch zusätzlich durch das verheerende Erdbeben. Es geht immer wieder um die Frage der Zuteilung und der Unterbringung. Vielfach mussten Turnhallen herhalten und der Sportunterricht fiel aus.

MeckPomm zusammen mit Brandenburg und Schleswig-Holstein nahmen im Gegensatz zu NRW und Niedersachsen erheblich weniger Flüchtlinge auf. Der „Königsteiner Schlüssel“, nach dem die Geflüchteten verteilt werden, berücksichtigt Einwohnerzahl, Steueraufkommen und aktuelle Bestandszahl. MeckPomm hat im Januar 586 neue Flüchtlinge (Januar Vorjahr=278, November 687, Dezember 644) aufgenommen. Dazu 22 000 Menschen aus der Ukraine, die keinen Asylantrag stellen brauchen. Der Städte- und Gemeindetag MV forderte die Erhöhung der Erstaufnahme-Kapazität von derzeit 1700 auf 4700 Plätze – wie im Jahr 2015. Er sieht daher das Land in der Verantwortung und betont, eine echte Integration und Akzeptanz der Anwohner könne demnach nur gelingen, wenn die Menschen, die zu uns kommen, nicht nur verwahrt und auf platte Wiesen verbannt werden. Das Innenministerium von MV wies diese Initiative zurück. Aber letztendlich bleibt das Land in der Verantwortung und muss auch die Kosten der Unterbringung allein tragen. Hier wird natürlich wieder ein Geschiebe der Verantwortung auf dem Rücken der Menschen (der Flüchtlinge, wie der Bewohner) ausgetragen. So dann auch in Upahl. Das Land (regiert von SPD und Linke) verlangte vom Landrat Schomann (CDU) aus Nordwest-Mecklenburg die Unterbringung von Flüchtlingen.

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DAS VIRUS IST AUS DEM ALLTAG VERSCHWUNDEN – EIN KURZER RÜCKBLICK DER LETZTEN 3 MONATE

Nachdem Ende Dezember die „Experten“ Drosten und Karagiannidis erklärt hatten, dass es keine gefährlichen Mutationssprünge mehr geben würde, schwenkte auch die Politik darauf ein und nach und nach liefen die „Maßnahmen“ aus, obwohl sich noch 52% der Menschen hier gegen ein Ende der Maskenpflicht aussprachen. Anfang Februar entfiel dann auch die Maskenpflicht in Bus und Bahn.

Bei Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen soll sie aber noch bis zum 7.4.2023 weitergelten. Auch die Isolationspflicht ist – nachdem 4 Bundesländer vorgeprescht waren – Mitte Februar aufgehoben worden. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bleiben davon ausgenommen. Für, in diesem Bereich Beschäftigte, müssen Corona-Infizierte aber weiterhin einen negativen Test nachweisen. Bei bestimmten Fällen gab es hier Probleme. Waren bedrohliche Operationen notwendig oder Untersuchengen dazu und lag aber kein negativer PCR-Test vor, wurden die OP’s und notwendige Untersuchungen einfach verschoben.

Entsprechend wurden dann auch die Impfzentren geschlossen. Wurden Anfang Dezember 2022 wöchentlich noch ca. 7000 Dosen verspritzt, waren es Anfang Januar „nur“ 1330. Zuletzt hatte die Landesregierung MV noch 12 Mio. € bereitgestellt, um den Weiterbetrieb zu finanzieren. Das alles sollen nun die Hausärzte übernehmen. Laut RKI sind in MV 74,7 % zweimal, 60,2 % dreimal und 13,1 % viermal geimpft worden. Letzteres lag sicher auch daran, dass die Wirksamkeit des Impfstoffes gegen Ansteckungen, sowie die Nebenwirkungen (irgendeiner kennt immer einen, der darunter gelitten hat) mehr diskutiert wurden.

So sind dann auch die Testangebote deutlich geschrumpft, die Zentren geschlossen und mussten nun auch selbst bezahlt werden. Ausgenommen waren Schwangere in den ersten 3 Monaten, wer sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann und nach einer Covid-Infektion beim Arzt.

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WIE WEITER MIT CORONA?

Im Herbst überschlugen sich die völlig unterschiedlichen „Experten“-Meldungen über die  Zukunft von Corona. US-Biden verkündete, sie sei vorbei, Merz (CDU) will Corona im Frühjahr für beendet erklären. Drosten sieht die Zeichen für das kommende Ende. Noch im Oktober gab es Aufschreie aus den Kliniken: 50 % mehr Patienten, aber nun auch beim Personal. Die Krankenkassen befürchten eine Dunkelziffer von 50 % bei den Meldungen. Laut BKK Pronova geht fast jeder zehnte Infizierte zur Arbeit. Lauterbach sieht nur eine kurze Abflachung im Herbst und macht mit ganzseitigen Anzeigen in Tageszeitungen zum Boostern weiter den großen Warner. Es gebe eine neue Omnikron-Variante BQ1.1. und zusammen mit Bioinformatiker Kaderali rechnet er mit überfüllten Intensivstationen. Doch hier wird immer mehr deutlich, dass einerseits der Bettenabbau immer weiter geht und auch die Beschäftigten wegen des Arbeitsdruckes schon bei einem Schnupfen lieber zu Hause bleiben.                              

Dazu gab es Debatten um den weiteren Schutz. 4 Bundesländer wollen die Isolationspflicht für positiv-Getestete aufheben. Laut ZDF-Politbarometer sind aber 62 % der Befragten für die Beibehaltung. Dann lockern einige Bundesländer die Maskenpflicht z.B. im öffentlichen Nahverkehr. Meckpomm bleibt aber bei seinem harten Kurs und hält an Masken- und Isolationspflicht weiterhin fest.

Die Impfpflicht im Pflegebereich läuft zum Jahresende aus. Sachsen, Bayern, Bawü und Thüringen wollen nicht verlängern. MV-Gesundheitsministerin Drese ist auch dafür, weil 90 bis 95 % des Pflegepersonals geimpft ist. Ein Grund ist auch die bürokratische Belastung der Gesundheitsämter. In MV wurden 615 Beschäftigte gemeldet, 220 Verfahren sind noch in Bearbeitung. Bußgelder und Tätigkeitsverbote seien nicht ausgesprochen worden.

Nun beginnen auch die ersten Aufarbeitungen. Wissenschaftler bis hin zu Drosten distanzieren sich von dem, gegen uns Ungeimpften benutzten Begriff „Pandemie der Ungeimpften“ –  weil ja inzwischen auch die Geimpften das Virus weitergeben. Der neue Wortlaut heißt nun: „die Impfung schützt vor schweren Verläufen und Tod“. Wo sich noch alle schwer tun und weil es bis heute keine gesicherten Daten gibt, ist die Frage der Impfnebenwirkungen. Nach einer Studie der Uni Homburg (Saarland) wurden Ursachen einer Herzmuskelentzündung nach der Impfung angenommen. Diese traten gehäuft bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern auf. Bei Blutproben wurden Autoantikörper gegen einen zentralen körpereigenen Entzündungshemmer nachgewiesen. Corona hat sich auch auf die Kindergesundheit ausgedehnt. Depressionen und Angststörungen haben laut DAK bei 15 bis 17 jährigen um ein Fünftel zugenommen. Laut Lauterbach waren die Kita-Schließungen am Anfang von Corona nicht nötig gewesen. Laut statistischem Bundesamt gab es im 1.Jahr 51 000 Todesfälle mehr. Aber Forscher der Uni Dusiburg-Essen sprachen dennoch von einer Untersterblichkeit. Man könne nicht von den Nettotodeszahlen ausgehen. Deutschland werde älter. So lebten 2020 rund eine Million Menschen über 80 Jahren, das waren 20% mehr als 2016. Bei der Erforschung und Behandlung von Long-Covid fehlen Gelder und Möglichkeiten. Lauterbach kritisiert die Krankenkassen, die aber ohnehin schon ein großes Defizit haben, zu wenig zu unternehmen. Zu guter Letzt: Die millionenteuren angeschafften Luftfilter für die Schulen werden nun wegen Energiesparmaßnahmen abgestellt!

GLEICHE DATEN UNTERSCHIEDLICHE SCHLÜSSE

In einem Artikel vom 04.09.2022 titelt der Tagelsspiegel „Tödlichster Juli seit Beginn der Corona-Pandemie“ und nutzt zur Begründung Daten des RKI. Zusammenfassend wird Risikogruppen die vierte Impfung empfohlen um das Schlimmste zu verhindern.

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Parallel dazu erscheint folgernder Artikel in der NZZ, der sich auf die gleichen Daten bezieht, diese jedoch völlig anders bewertet.

Hier heißt es beispielsweise: „Viel mehr Neuinfektionen, aber kaum schwere Fälle“ oder „In der Omikron-Welle starben deutlich weniger mit oder an Corona“ oder „Zu viele Corona-Tote gemeldet“.

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ES GAB GROßEN STREIT UM DIE HERBSTPLÄNE DER BUNDESREGIERUNG

Der Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes traf bei den Ländern auf wenig Gegenliebe. Letztendlich sollten die Länder selbst entscheiden, wenn es zu entsprechenden Ausbrüchen käme. Außerdem sollten sie Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen verhängen und Testpflichten in Schulen und Kitas festlegen. Bundesweit soll es Maskenpflicht in Fern- und Flugverkehr geben. Nach dem Skandal, als schon mal der eine oder andere Minister ohne Maske flog, wurde das bei Flugreisen wieder rückgängig gemacht. Dann doch bitte auch im ICE, damit der Personenkreis der „Bessergestellten“ insgesamt befreit werden kann. Ab Oktober soll es dann bundesweit auch eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geben. Darüber hinaus gab es Debatten, ob nun nur noch FFP2 Masken zum Einsatz kommen sollen.  Von Impfpflicht ist keine Rede mehr! 

In MV geben die positiven PCR-Tests keine Grundlage mehr, da Viele, bei leichten Verläufen, das gar nicht erst melden. Daher will die Gesundheitsministerin Drese Auskünfte von den Arztpraxen einholen.

  • Wenn man im Urlaub in Quarantäne oder Isolation muss und keine Symptome und daher kein Krankenschein hat, werden die Tage nicht gut geschrieben. Dazu gibt es in Deutschland keine gesetzliche Regelung. Arbeitsrichter schalten daher den Europäischen Gerichtshof ein.
  • Die Debeka-Versicherung meldet erstmals Corona auch als Grund für Berufsunfähigkeit verbunden mit einer Invaliden-Rente. Sie hatten 2021 die ersten 6 Fälle und zahlen auch!
  • Die Kosten für die Corona-Warn-App der Bundesregierung steigen auf 160 Mio. €.
  • Die Kalkulierten Kosten für Nachbesserung haben sich von 50 auf 70 Mio. € erhöht.
  • Die Bestätigung der Masern-Pflichtimpfung durch das Bundesverfassungs-Gericht lässt sich nicht auf Corona übertragen. Ob eine Impfpflicht im verfassungsrechtlichen Sinn geeignet, erforderlich und verhältnismäßig ist, hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab.

CORONA-ANGST WIRD WEITER AM KÖCHELN GEHALTEN

Mit ganzseitigen Anzeigen in Tageszeitungen wirbt Herr Lauterbach für die zweite (also die vierte insgesamt) Booster-Impfung. Eine Woche später noch einmal, wie man sich Bei Ansteckung verhalten soll und welche Tests zur Verfügung stehen. Gleichzeitig gibt das RKI Entwarnung. Hatten sie am 20.8.2022 gewarnt: Trotz sinkender Inzidenz bleibt ein hohes Risiko, gaben sie eine Woche später bekannt, dass der Höhepunkt der Infektionen überschritten sei. Am 9.9.2022 dann sogar, dass die Fallzahlen deutlich rückläufig seien. Laut den Auswertungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK sank in den ersten Monaten 2022 gegenüber den 2 vorrangegangenen Wellen die Anzahl der Patienten, die auf Intensivstationen auf Beatmung angewiesen waren, von 22 auf 11%.

Festzustellen bleibt, dass viele Menschen um uns herum inzwischen mindestens einmal Corona hatten – meist mit leichtem Verlauf. Häufig war das Problem mit einer Woche Krankenschein erledigt. Viele haben das auch gar nicht mehr gemeldet. Den Ungeimpften passiert genauso viel oder wenig, wie den Geimpften. In einem mittelständischen Betrieb waren 16 Leute krank, 2 davon ungeimpft.

Neu ist auch, dass die „Experten“ inzwischen auch unterschiedliche Meinungen veröffentlichen dürfen. Während Drosten mit einer „starken Inzidenzwelle noch vor Dezember“ rechnet, geht der Bioinformatiker Kaderali aus Greifswald (Expertenrat der Bundesregierung) davon aus, dass in den letzten Monaten die Menschen durch den Kontakt mit dem Virus inzwischen immunisiert seien. Der Rostocker Infektiologe Reisinger verkündet: „Die Pandemie hat ihren Schrecken verloren.“

Nun sollen „angepasste“ Impfstoffe zum Einsatz kommen. Die EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) hat bereits 2 Varianten frei gegeben. Obwohl Herr Lauterbach die 4. Booster-Impfung für alle wollte, hat die STIKO nur die Empfehlung für über 60-Jährige ausgesprochen. Dennoch hat sich die Stimmung geändert. Immer mehr Menschen wollen – wegen der immer häufiger bekannten Nebenwirkungen – auf eine Booster-impfung verzichten oder sind unschlüssig. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass Moderna ein Klageverfahren gegen Biontec/Pfitzer anstrebt. Diese hätten Varianten aus ihrem entwickelten Impfstoff einfach übernommen. Moderna hatte – wegen der Möglichkeit einer weltweiten Zugänglichkeit ihrer Erkenntnisse – auf ein Patentverfahren verzichtet.

LAUTERBACHS GESETZENTWURF FÜR DEN HERBST / WINTER LÖST MASSIVE KRITIK AUS

Nun sieht der Gesundheitsminister die Sommerwelle überschritten (die 7-Tage-Inzidenz sank um 27%), aber das sei trotzdem kein Grund zur Entwarnung. Die FDP wirft ihm weiterhin Panikmache vor. In dem Gesetz soll es keine Lock-Downs und Schulschließungen geben, aber u.U. erneute flächendeckende Maskenpflicht im Freien. Alles andere sollen bei Hot-Spots die Länder selbst regeln. Die laufen Sturm, wollen vorher gehört werden und verlangen klare Ausführungsbestimmungen. Streeck warnt vor einem Flickenteppich. Was in dem Gesetz fehlt, ist eine intensivere Datenerhebung, wie es von Expertenkreisen gefordert wurde. Dazu zählen u.a. vereinheitlichte Klinikmeldungen und Abwasseruntersuchungen für ein Frühwarnsystem. Aber gerade erst hat die FDP-Ministerin für Bildung und Forschung mit der Axt im Förderwald der Forschungsprogramme gewütet und 32 Studien für „Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie“ gekürzt oder ganz gestrichen.

Lauterbach rechnet mit der Anpassung der Impfstoffe auf die neuen Omikron-Varianten und fordert zusammen mit Biontec und Moderna eine Beschleunigung der Zulassungsprozedur. Das soll nun ähnlich wie bei Grippeimpfstoffen vor sich gehen. Die bereits bereitgestellten alten Impfstoffe würden daher wertlos – auch ärmere Länder würden diese nicht übernehmen (welche Arroganz) – und müssten daher vernichtet werden.

Der Umsatz muss aber weiter gehen. Er spricht davon, dass die Impfung immer nur 3 Monate halten soll und dann weiter geimpft werden muss. Gleichzeitig fordert er die STIKO auf, die vierte Impfung für alle zu empfehlen und nicht nur für über 70-jährige und Problemgruppen.

Laut der ARD-Sendung Fakt vom 9.8.22 gibt es mehrere Impfschadensfälle.  Prof. Dr. Schieffer aus Marburg sind über 200 Fälle bekannt. Besonders betroffen wären junge Frauen. Laut RKI gibt es 0,2 Meldungen auf 1000 Impfdosen. Das wären ca. 30 000 Verdachtsfälle und 30 000 zu viel, wenn vernünftige Untersuchungen und Zeiträume eingehalten würden. Viele Betroffene müssen von Arzt zu Arzt rennen, um ihre Verdachtsmeldungen beim Paul-Ehrlich-Institut einzureichen. Viele würden das dann allein ohne ärztliche Hilfe tun und wurden als eingebildet abgetan. Lauterbach lehnte ein Interview von Fakt zu Postvac ab. Einige Betroffene berichteten auch vom Hass im Netz: „Selbst schuld, warum hast Du Dich auch impfen lassen!“ – das fördert die Spaltung weiter und schließt eine intensivere Auseinandersetzung mit der Impfung aus.

  • Wie sieht es mit der Impfpflicht im Gesundheitswesen aus? Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland gab es Ende April 47 000 Verstöße in den 20 größten Städten Deutschlands. Dresden lag dabei an der Spitze. In Thüringen waren 11 000 ungeimpft. Die Sanktionen wurden kaum ausgesprochen, auch kaum Betretungs- oder Beschäftigungsverbote.
  • In MV wurden 7 629 000 Schnelltests laut Abrechnungen der kassenärztlichen Vereinigung durchgeführt. In Berlin gab es 396 Ermittlungsverfahren wegen Abrechnungsbetrug (Schadenssumme 24 Mio. €), in Bayern 77 Fälle. In MV wurden die Einrichtungen für Schnelltests von 440 auf 314 reduziert.
  • Laut DAK ist der Krankenstand ihre Mitglieder von 4,6 auf 5,5 % gestiegen – jeden Tag waren von 1000 Beschäftigten 55 krankgeschrieben. Die Daten von 67 000 Versicherten in MV wurden ausgewertet. Die Ausfälle wegen Corona je 100 Versicherte nahmen von 13 auf 92 Fehltage zu.
  • Laut Umfrage des Forsa-Instituts gaben 35% an, Im Vergleich zu der Zeit vor Corona im Mittel 6,5 Kilo zugenommen zu haben. 40% würden sich weniger bewegen als vorher.

Ein weiterer Irrsinn: Die Tierheime in den letzten Wochen wurden überfüllt mit Hunden. Viele wurden wegen Corona angeschafft, damit man einen Grund hatte, ins Freie zu gehen. Nun brauchte man sie ja nicht mehr.

SITUATION IM PFLEGEBEREICH

25 000 Beschäftigte im Klinikbereich in NRW stehen seit 11. Wochen im Streik gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen! Nun steht der Tarifvertrag kurz vor dem Abschluss. Sie hatten u.a. bei Operationen eine Untergrenze von 2,5 Personen gefordert. Nun wurden ihnen 2,25 zugestanden.

In MV scheint es bislang keine Sanktionen gegenüber ungeimpften Pflegekräften zu geben. Der Landkreistag und der Städte- und Gemeindetag in MV haben dem Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass jegliche Datenlieferung abgelehnt wird. Grund ist sicherlich der Pflegenotstand.

Im Pflegebereich nehmen die Ansteckungsfälle zu. Dazu noch beim Praxispersonal und bei den Erziehern. Die Krankfeiertage liegen im Durchschnitt bei 10 Tagen. Es gibt den Teufelskreis aus Überlastung, Kündigungen und folglich noch mehr Stress für diejenigen, die noch bleiben. Lauterbach will Personal entlasten und Patienten gut versorgen. So steht es auch im Koalitionsvertrag. Doch wie soll das konkret aussehen – besonders bei der Privatisierung des Gesundheitswesens? Entlastung sollen dazu Pflegekräfte aus dem Ausland bringen. In Schwerin, Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim arbeiteten 2019 insgesamt 69 ausländische Kräfte, 2021 waren es schon 148. Viele ausländische Abschlüsse werden hier aber nicht anerkannt. Die Pflegefachkräfte müssen häufig weitere Prüfungen ablegen. Dazu kommen noch fehlende Sprachkenntnisse.

LAUTERBACHS SOMMER-(ANGST)-DEBATTE

Es gibt hohe und weiter steigende Inzidenzwerte. Experten sagen, dasssie noch viel höher seien, weil Viele sich wegen des Quarantänedebakels erst gar nicht melden. Dazu käme derzeit noch ein viel milderer Verlauf. Deshalb widerspricht auch Kassenärztechef Gassen deutlich die Auffassung von Gesundheitsminister Lauterbach, dass wir im Herbst mit einer „Killervariante“ zu tun hätten, die so ansteckend wie Omikron und so gefährlich wie Delta wäre.  Auch das Gesundheitsministerium in Meckpomm sieht keine Überlastung des Gesundheitssystems.

Dennoch hat Lauterbach – laut Gassen und Medienberichten – 200 Mio. Dosen bestellt. Nicht von ungefähr fährt er eine Kampagne („Die Sommerwelle ist da“ – auch mit einer ganzseitigen Anzeige in der SVZ) für eine vierte Impfung für alle. Auch die EU-Behörde will eine 2. Booster-Impfung ab 60 Jahren. Die STIKO widersprach ihm und beharrte auf 2xBoostern nur für über 60-Jährige. Zur besseren Abstimmung allerdings wurde nun eine Arbeitsgruppe eingerichtet.

Darüber hinaus hält Gassen auch nichts mehr von der Testpflicht bei Großveranstaltungen und fordert die Aufhebung von Quarantäne. Es ginge nicht, dass Menschen, auch wenn sie positiv getestet sind, aber keine Symptome haben, zu Hause bleiben sollen. Er geht damit auf die anhaltende Personalknappheit im Gesundheitsbereich ein.

Von Anfang Dezember 2021 bis Ende Juni 2022 sind etwa 3,9 Mio. Impfdosen abgelaufen. Dabei handelt es sich um Dosen der Firma Moderna – mal 15 € genommen = ca. 60 Mio. € weg auf Kosten der Steuerzahler! Obwohl nachweisbar nach Festivals die Corona-Inzidenzen steigen (Das Fusion in Lärz mit    75 000 Teilnehmern und 1100 Infizierten) haben die Jugendlichen anscheinend keine Angst vor Corona. Nach einer Befragung setzen 43% auf Impfung und/oder Genesung, 25% haben keine Sorge vor Ansteckung und 17% haben zwar Sorge, aber der Spaß und die Freude überwiegen.

Wenn jemand in seinem Urlaub in Quarantäne muss, auch wenn er nicht selbst erkrankt, gibt es keinen Ausgleich dafür ! (Urteil Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein)

In MV sind bislang 107 Anträge auf Impfentschädigung gestellt worden. 17 wurden abgelehnt, die anderen befinden sich in Bearbeitung.

Die Landesregierung hat die Corona-Landesverordnung bis zum 19.8. verlängert. Demnach bleibst es bei Maskenpflicht in Bus und Bahn, sowie 3-G in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. 38 600 unbearbeitete Fälle zur Rückzahlung von Lohnausfallkosten durch Quarantäne türmen sich beim Landesgesundheitsamt in MV. Seit März 2020 sind dort  57 200 Anträge eingegangen.