GLEICHE DATEN UNTERSCHIEDLICHE SCHLÜSSE

In einem Artikel vom 04.09.2022 titelt der Tagelsspiegel „Tödlichster Juli seit Beginn der Corona-Pandemie“ und nutzt zur Begründung Daten des RKI. Zusammenfassend wird Risikogruppen die vierte Impfung empfohlen um das Schlimmste zu verhindern.

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Parallel dazu erscheint folgernder Artikel in der NZZ, der sich auf die gleichen Daten bezieht, diese jedoch völlig anders bewertet.

Hier heißt es beispielsweise: „Viel mehr Neuinfektionen, aber kaum schwere Fälle“ oder „In der Omikron-Welle starben deutlich weniger mit oder an Corona“ oder „Zu viele Corona-Tote gemeldet“.

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ES GAB GROßEN STREIT UM DIE HERBSTPLÄNE DER BUNDESREGIERUNG

Der Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes traf bei den Ländern auf wenig Gegenliebe. Letztendlich sollten die Länder selbst entscheiden, wenn es zu entsprechenden Ausbrüchen käme. Außerdem sollten sie Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen verhängen und Testpflichten in Schulen und Kitas festlegen. Bundesweit soll es Maskenpflicht in Fern- und Flugverkehr geben. Nach dem Skandal, als schon mal der eine oder andere Minister ohne Maske flog, wurde das bei Flugreisen wieder rückgängig gemacht. Dann doch bitte auch im ICE, damit der Personenkreis der „Bessergestellten“ insgesamt befreit werden kann. Ab Oktober soll es dann bundesweit auch eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geben. Darüber hinaus gab es Debatten, ob nun nur noch FFP2 Masken zum Einsatz kommen sollen.  Von Impfpflicht ist keine Rede mehr! 

In MV geben die positiven PCR-Tests keine Grundlage mehr, da Viele, bei leichten Verläufen, das gar nicht erst melden. Daher will die Gesundheitsministerin Drese Auskünfte von den Arztpraxen einholen.

  • Wenn man im Urlaub in Quarantäne oder Isolation muss und keine Symptome und daher kein Krankenschein hat, werden die Tage nicht gut geschrieben. Dazu gibt es in Deutschland keine gesetzliche Regelung. Arbeitsrichter schalten daher den Europäischen Gerichtshof ein.
  • Die Debeka-Versicherung meldet erstmals Corona auch als Grund für Berufsunfähigkeit verbunden mit einer Invaliden-Rente. Sie hatten 2021 die ersten 6 Fälle und zahlen auch!
  • Die Kosten für die Corona-Warn-App der Bundesregierung steigen auf 160 Mio. €.
  • Die Kalkulierten Kosten für Nachbesserung haben sich von 50 auf 70 Mio. € erhöht.
  • Die Bestätigung der Masern-Pflichtimpfung durch das Bundesverfassungs-Gericht lässt sich nicht auf Corona übertragen. Ob eine Impfpflicht im verfassungsrechtlichen Sinn geeignet, erforderlich und verhältnismäßig ist, hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab.

CORONA-ANGST WIRD WEITER AM KÖCHELN GEHALTEN

Mit ganzseitigen Anzeigen in Tageszeitungen wirbt Herr Lauterbach für die zweite (also die vierte insgesamt) Booster-Impfung. Eine Woche später noch einmal, wie man sich Bei Ansteckung verhalten soll und welche Tests zur Verfügung stehen. Gleichzeitig gibt das RKI Entwarnung. Hatten sie am 20.8.2022 gewarnt: Trotz sinkender Inzidenz bleibt ein hohes Risiko, gaben sie eine Woche später bekannt, dass der Höhepunkt der Infektionen überschritten sei. Am 9.9.2022 dann sogar, dass die Fallzahlen deutlich rückläufig seien. Laut den Auswertungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK sank in den ersten Monaten 2022 gegenüber den 2 vorrangegangenen Wellen die Anzahl der Patienten, die auf Intensivstationen auf Beatmung angewiesen waren, von 22 auf 11%.

Festzustellen bleibt, dass viele Menschen um uns herum inzwischen mindestens einmal Corona hatten – meist mit leichtem Verlauf. Häufig war das Problem mit einer Woche Krankenschein erledigt. Viele haben das auch gar nicht mehr gemeldet. Den Ungeimpften passiert genauso viel oder wenig, wie den Geimpften. In einem mittelständischen Betrieb waren 16 Leute krank, 2 davon ungeimpft.

Neu ist auch, dass die „Experten“ inzwischen auch unterschiedliche Meinungen veröffentlichen dürfen. Während Drosten mit einer „starken Inzidenzwelle noch vor Dezember“ rechnet, geht der Bioinformatiker Kaderali aus Greifswald (Expertenrat der Bundesregierung) davon aus, dass in den letzten Monaten die Menschen durch den Kontakt mit dem Virus inzwischen immunisiert seien. Der Rostocker Infektiologe Reisinger verkündet: „Die Pandemie hat ihren Schrecken verloren.“

Nun sollen „angepasste“ Impfstoffe zum Einsatz kommen. Die EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) hat bereits 2 Varianten frei gegeben. Obwohl Herr Lauterbach die 4. Booster-Impfung für alle wollte, hat die STIKO nur die Empfehlung für über 60-Jährige ausgesprochen. Dennoch hat sich die Stimmung geändert. Immer mehr Menschen wollen – wegen der immer häufiger bekannten Nebenwirkungen – auf eine Booster-impfung verzichten oder sind unschlüssig. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass Moderna ein Klageverfahren gegen Biontec/Pfitzer anstrebt. Diese hätten Varianten aus ihrem entwickelten Impfstoff einfach übernommen. Moderna hatte – wegen der Möglichkeit einer weltweiten Zugänglichkeit ihrer Erkenntnisse – auf ein Patentverfahren verzichtet.