Die Wismarer Werft macht wieder Schlagzeilen. Nach langen Ringen um den Weiterbau des Millionengrabes „Global Dream“ und der damit verbundenen Verhinderung der Werftpleite im Februar 2022 ist es nun klar – die Wismarer Werft wurde von der Thyssenkrupp Marine Systems gekauft.
Über den Kaufpreis der Übernahme wird Stillschweigen gewahrt – es bleibt allerdings der Phantasie des Einzelnen überlassen was mit den Steuergeldern, die speziell in den Pandemiejahren mit mindestens 88 Millionen in die Werft gepumpt worden waren passiert. Gegenüber Kritikern dieser sinnlosen Steuergeldverschwendung wurde immer damit argumentiert, dass das Geld nur ein Darlehen sei und von der malayischen Genting Gruppe zurückgezahlt werden müsse. Seit Anfang des Jahres läuft allerdings ein Gerichtsverfahren in der das Land Mecklenburg-Vorpommern von der Genting verklagt wird. Zum Ausgang des Verfahrens sind bisher keine öffentlichen Stellungnahmen zu finden. Noch abstruser wirken die Nachrichten, dass das zu 80% fertig gebaute Schiff nun von unter Umständen von dem ehemaligen Genting Eigentümer für einen günstigeren Preis abgekauft werden könnte. Er jedenfalls befindet sich in der überschaubaren Liste der Interessenten.
Ab 2024 werden nun in der Wismarer Werft U-Boote und später möglicherweise auch Korvetten und Fregatten gebaut.
Und davon einmal abgesehen, dass die allgemeine Mehrheit auch bei diesem Thema mit Blick auf sichere Arbeitsplätze applaudiert findet man bei der Recherche zu dem Thema ganz selbstverständlich Berichte über Panzerneuheiten, die bei der Rüstungsmesse Eurosatory 2022 vorgestellt werden als wäre es eine Neuvorstellung auf der IAA und deren Vorzüge dem interessierten Kriegsfreund in den blumigsten Worten erläutert werden.
Rheinmetall stellt neuen Kriegs-Panzer als „Gamechanger“ vor! (msn.com)
Dennoch auch wenn es hier um hunderte von Arbeitsplätzen und damit um die Existenzen ganzer Familien geht. In der Geschichte der Arbeiterbewegung gab es auch immer wieder Diskussionen und Ideen zu der Frage der Produktion – nämlich: wer soll was für wen produzieren? Und da dürfen die Beschäftigten der Werften nicht aus der Verantwortung entlassen werden, wenn sie mit der Produktion von Kriegsmaschinen dazu beitragen, Krisenherde in der Welt weiter anzuheizen und zu vertiefen. Stattdessen sollte der Ruf nach friedenserhaltenden und humanen Konzepten zur Sicherung der Arbeitsplätze im Vordergrund stehen. Und auch die Gewerkschaften dürfen aus der Verantwortung dafür nicht ausgenommen werden.