Unwidersprochen geistert in den Medien die Behauptung, Novavax sei der von Impfskeptikern gewünschte Totimpfstoff. Dabei ist auch Gesundheitsminister Lauterbach der Meinung, dass Novavax kein Totimpfstoff ist. „Aber weil so viele Ungeimpfte nur Totimpfstoff wollen, warum auch immer, wird bald erhältliches Novavax als solcher bezeichnet.“ (FR, e-paper vom 29.12.2021)
Tatsächlich handelt es sich handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff, bei dem eine relativ neue Technologie zum Einsatz kommt. Die Viruspartikel, die im Impfstoff enthalten sind, werden nicht aus Viren sondern aus Zellkulturen gewonnen. Die Spikeproteine sind künstlich hergestellt und benötigen Zusatzstoffe (Adjuvantien), um die Wirkung zu verstärken. Es handelt sich also keineswegs um einen herkömmlichen, konventionellen Impfstoff. Die EMA hat auch diesem Impfstoff nur eine bedingte Zulassung erteilt.
Hintergrundinfo: Die EU Kommission unterzeichnete den Vertrag mit Novavax bereits am 4. August 2021. Laut diesem Vertrag kann Novavax zunächst 100 Millionen Dosen des Impfstoffs an die EU liefern. Die Mitgliedstaaten haben die Möglichkeit weitere 100 Millionen in den Jahren 2022 und 2023 zu erwerben. Für das erst Quartal haben die Mitgliedstaaten 27 Millionen Dosen bestellt, die zu den 2,4 Milliarden Dosen von Biontech und ca. 1,2 Milliarden Dosen der anderen vorläufig zugelassenen Impfstoffe hinzukommen.